NISTO – New Integrated Smart Transport Options – ist ein internationales Kooperationsprojekt mit insgesamt 7 Partnerregionen aus den beteiligten Ländern Belgien, Großbritannien, Frankreich, Niederlande und Deutschland. Es wurde durch die Europäische Kommission im INTERREG IVB North-West Europe Programm mit insgesamt 2,98 Mio. € gefördert.
Das NISTO-Projekt entwickelte einen neuen und ganzheitlichen Bewertungsrahmen (toolkit) für eine optimierte und nachhaltige Mobilitätsplanung unter der Berücksichtigung der vier Aspekte: Nachhaltigkeit, Stakeholderpräferenz, gesellschaftliche Auswirkung und Erreichen politischer Ziele. Die Methodik wurde transnational bearbeitet und soll Planer im Verkehrssektor, Behörden, Forscher und NGO (Nichtregierungsorganisation) in ganz Europa bei ihrer Arbeit unterstützen. Der nachsichtige Umgang mit finanziellen Ressourcen wird somit gefördert; vorab definierte Ziele werden erfüllt.
Das Projektkonsortium bestehend aus Unternehmen, Universitäten und kommunalen Gebietskörperschaften aus der Mobilitätsbranche, hat in der Vergangenheit bereits negative Erfahrungen mit der Beurteilung von bestehenden Projekten oder Konzepten in Bezug auf Richtlinien und Kriterien intelligenter Mobilität erfahren. Das neue NISTO-Toolkit soll aus diesem Grund eine Entscheidungshilfe dafür bieten, ganzheitliche Evaluationsansätze in der Mobilitätsplanung zu etablieren.
Was ist der NISTO Bewertungsrahmen?
Das NISTO-Toolkit bietet Planern im Verkehrssektor und (politischen) Entscheidungsträgern eine Methode, Mobilitätsprojekte unter den Aspekten Nachhaltigkeit, Stakeholderpräferenz, gesellschaftliche Auswirkung und Erreichen politischer Ziele, zu bewerten. Dabei verbindet das NISTO-Toolkit verschiedene Evaluierungstechniken wie die Multi-Kriterien-Analyse (Multi-Criteria-Analysis (MCA)), die vereinfachte Kosten-Nutzen-Analyse (Simpflified Cost-Benefit Analysis (SCBA)), die Multi-Akteur Multi-Kriterien Analyse (Multi-Actor Multi-Criteria Analysis (MAMCA)) und das Ziel-Monitoring in einem flexiblen Evaluierungsrahmen.
Der Evaluierungsprozess besteht aus einer Kombination von Kern- und optionalen Evaluierungskriterien mit ihren jeweiligen Indikatoren, welche sowohl das grundlegende Verständnis der drei Säulen der Nachhaltigkeit wie auch die jeweiligen lokalen Projektcharakteristika reflektieren. Eben diese Kriterien und ihre jeweiligen Indikatoren werden während des Evaluierungsprozesses dazu verwendet, die verschiedenen Implementierungsalternativen zu bewerten, deren Durchführung zu überprüfen und die Ergebnisse zu evaluieren.
Wofür kann das NISTO Toolkit angewendet werden?
Das NISTO-Toolkit wurde für Planer im Verkehrssektor, Behörden, Forscher und NGO (Nichtregierungsorganisation) entwickelt, welche verschiedene Optionen, eine mobilitätsbezogene Problemstellung im urbanen oder regionalen Kontext zu lösen, evaluieren möchten. Besonders eignet sich eine Evaluierung der Alternativen zu einem frühen Projektstadium, wenn detailliertere Daten über die Auswirkungen der Implementierungen noch nicht vorhanden sind.
Vorgehensweise
Entsprechend der Projektcharakteristika werden zunächst die relevanten Stakeholder identifiziert, ebenso die Evaluierungskriterien und deren Indikatoren sowie die politischen Ziele. Danach werden anhand der Projekteigenschaften (Größe, Bewertungsziele, Verkehrsträger, involvierte Stakeholder, Projektdauer) ein oder mehrere Evaluierungswerkzeuge aus dem Toolkit ausgewählt. Anschließend werden die Daten der Ausgangssituation sowie zukünftige Situationen gesammelt oder geschätzt, um sie darauf in die Toolkit-Software zur Evaluierung einzubetten.
Abhängig davon, welches Evaluierungswerkzeug ausgewählt wurde, wird das Ergebnis für jede der Implementierungsalternativen entweder eine Punktzahl im Hinblick auf Nachhaltigkeit, Kosten-Nutzen-Verhältnis und Stakeholderpräferenzen angeben oder eine Einschätzung über das Potenzial der Zielerreichung liefern. Diese Informationen können Entscheidungsträgern zu einem Entschluss verhelfen, welcher sowohl den Aspekt der Nachhaltigkeit als auch die sozialen Kosten und Nutzen wie die Präferenzen der Stakeholder berücksichtigt.